„Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben…
In den vergangenen
Monaten habe ich oft an die Worte von Hermann Hesse gedacht, denn so überzeugt
wir von Anfang an von der Idee waren, einen eigenen Verein hier in Oldenburg zu
gründen, so wurde uns hin und wieder bang vor der Verantwortung.
- Über
40 Ehrenamtliche haben sich auf das neue Abenteuer TrostReich eingelassen…
- In
den ersten acht Wochen hatten uns bereits 30 Mitglieder ihr Vertrauen
geschenkt.
- Familien
mit fast 30 Kindern haben vom ersten Tag an unsere drei Trauergruppen besucht…
Das sind ziemlich viele
Menschen, die sich darauf verlassen, dass alles irgendwie funktioniert.
Und dann hatten wir
nebenbei auch noch die Frage der Räumlichkeiten zu klären. Denn bei der Freien
Christengemeinde im Deelweg, die uns bereits zu Trauerland-Zeiten lange
Unterschlupf gewährt hatten, standen Umbaumaßnahmen an. Und im Oktober rückten
tatsächlich auch die ersten Handwerker an, was unser Dasein deutlich
erschwerte. Für alle Beteiligten.
Entsprechend groß war
der Druck, neue Räume zu finden, die den Ansprüchen „schöne, helle Räume,
ausreichende Größe, ausreichend Parkplätze, gut erreichbar und für uns
erschwinglich und wenn möglich im Stadtnorden“ genügen sollten. Und ich darf
verraten, das war nicht einfach…
Letztendlich fanden wir
aber die Herren Liebscher und man sagt ja, dass es im Leben keine Zufälle gibt.
Wir wurden hier so herzlich aufgenommen und wir hatten so schnell das Gefühl,
hier zu Hause zu sein, dass es alle nur noch mehr beflügelte…
Wie oft hörte ich in
den letzten Wochen hier in diesen Räumen ein geflügeltes Wort von einer
Weihnachtsfeier der vergangenen Jahre: „Ich freu mich so, ich freu mich so!“
Wir haben einen Verein
auf die Beine gestellt, der rein ehrenamtlich arbeitet, der die Familien in
einer so schwierigen Lebensphase kostenlos begleitet, der Räume zur Verfügung
stellt, die von den Kindern erobert und gestaltet werden können und der solide
aufgestellt ist
Möglich wurde dies,
weil wir in den vergangenen Monaten enorm viel Unterstützung erhielten. Von
vielen Oldenburger Firmen, von der Verwaltung und Politik, der Presse und auch
von unzähligen Privatpersonen. Und nicht zuletzt von all den ehrenamtlichen
Mitarbeitern. Es war unglaublich und bestätigte uns allen immer wieder, auf dem
richtigen Weg zu sein und gute Freunde an der Seite zu haben.
Wenn man die Räume
sieht, erkennt man, wieviel Herzblut darin steckt. Mit wieviel Engagement und Liebe
daran gearbeitet wird, damit hier ein TrostReich entsteht, das Kindern und
Jugendlichen einen Raum gibt auf ihrem Weg der Trauer.
Die Oldenburger
Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche, unser TrostReich, hat hier am
Patentbusch eine neue Heimat gefunden, in der wir uns alle hoffentlich für
lange Zeit wohl fühlen werden.
Und um noch einmal
Hermann Hesse zu bemühen:
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit
zum Abschied sein und Neubeginne,
…
Und
jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
In diesem Sinne wünsche
ich uns allen einen schönen Tag. Wenn Sie Fragen haben zu unserer Arbeit oder
zu dem Verein, scheuen Sie sich nicht, unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter
anzusprechen.
Vielen Dank. Und damit übergebe ich das Wort an unsere Bürgermeisterin, Frau Wolff, sowie im Anschluss an Herrn Kossendey, der uns seit jeher mit Rat und Tat zur Seite steht und die gesamte Entwicklung des Vereins aufmerksam beobachtet hat.“
Rede von Antje Möhrmann zur Einweihung der neuen Räumlichkeiten