Für Jugendliche

Wer kann teilnehmen? Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren
Wer kann mitkommen? Ein Freund oder eine Freundin
Was kostet das? Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wichtige Information für Jugendliche!!

Jahresgruppe für Jugendliche von 13-16 Jahren

Im September startet wieder die Gruppe für Jugendliche. Das Treffen ist vierzehntägig immer Mittwochs von 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr.
Es sind noch Plätze frei und wir freuen uns über Deine Anmeldung

Bei Dir ist ein wichtiger Mensch gestorben und Du hast noch keine Idee, wie Du mit all den Gefühlen umgehen und weiterleben sollst?
Dann bist Du hier genau richtig!
Du hast hier die Möglichkeit, andere Jugendliche kennen zu lernen, die in ähnlichen Lebenssituationen sind und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Hier kannst Du Dir, in einem geschützten Rahmen, Zeit nehmen für die Erinnerung an die verstorbene Person. Du kannst Fragen stellen, erzählen, zuhören, malen, Rituale zum Abschied gestalten, lachen, Spaß haben, den eigenen Trauerweg finden. Manchmal ist es leichter, einen Freund oder eine Freundin an der Seite zu haben, wenn wir Schritte ins Unbekannte gehen. Deshalb dürft Ihr gerne eine(n) Freund(in) mitbringen, der/die Euch auf diesem Weg ein Stück begleiten will.

Bei Interesse oder Fragen könnt Ihr uns anrufen oder eine E-Mail schreiben:
Telefon:  0157 -772 68056
E-Mail:
info@trostreich-ol.de
Hier findest Du unseren Flyer zur Jugendgruppe:
Download

Unsere Jugendgruppe

Wenn Du Dich angesprochen fühlst, Dich anmelden möchtest oder Fragen hast, melde Dich gern bei uns per E-Mail: info@trostreich-ol.de oder telefonisch: 0157– 772 68 056.

Nichts ist mehr, so wie es war…

…Du bist mit Deinen Gefühlen nicht allein…

Andere Jugendliche, die in ähnlichen Lebenssituationen sind, kennen diese Gefühle auch. Wechselnde Emotionen, wie traurig sein, Wut „im Bauch“ haben, „cool“ bleiben müssen, allein sein wollen, Ablenkung suchen und mehr, sind oft eine große Herausforderung.

…Gern begleiten wir Dich in Deiner Trauer…

Wenn Du magst, hast Du hier im TrostReich die Möglichkeit andere Jugendliche zu treffen und Deinen eigenen Trauerweg zu finden. In einem geschützten Rahmen darfst Du Dir Zeit für Erinnerungen an den bei Dir verstorbenen Menschen nehmen, Fragen stellen, erzählen, zuhören, zeichnen/malen, Rituale zum Abschied gestalten und gemeinsam mit anderen Jugendlichen Spaß haben.

…Du darfst eine Freundin oder einen Freund mitbringen…

Es gehört sicherlich Mut dazu, sich einer unbekannten Gruppe anzuschließen doch alle haben eines gemeinsam: Alle haben einen sehr wichtigen Menschen durch Tod verloren. Manchmal ist es leichter, eine Freundin oder einen Freund an seiner Seite zu haben, wenn wir noch nicht wissen, was auf uns zukommt. Deshalb darfst Du Dich gern von einer Person Deines Vertrauens ins TrostReich begleiten lassen, die Dich ein Stück auf Deinem Weg unterstützen will.

… Jugendliche treffen sich für ihren eigenen Trauerweg…

Die Treffen der Jugendlichen zwischen 13 und 16 Jahren finden immer mittwochs von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr, Am Patentbusch 6 in 26125 Oldenburg.

Und ganz wichtig ist auch, dass diese Treffen für Dich kostenfrei sind!

Wenn Du Dich angesprochen fühlst, Dich anmelden möchtest oder Fragen hast, melde Dich gern bei uns per E-Mail: info@trostreich-ol.de oder telefonisch: 0157– 772 68 056.

Ein toller Abschluss für die erste Jugendgruppe im TrostReich

Wir sagen DANKE!

Zum Abschluss unserer ersten Jugendgruppe im Jahr 2019, durften wir in der „Alten Schmiede“ mit dem Künstler Jörg Ridderbusch und der Kunsttherapeutin Ilona Schuhmacher einen Tag Kunst aus Altmetall herstellen.
Der Tag begann auf dem Schrottplatz. Wir bekamen alle Warnwesten an und durften in Begleitung von Ilona auf dem Schrottplatz nach inspirierenden Altmetallen stöbern. In den riesigen Containern konnten wir so manches Schätzchen und skurrile verborgene Gebilde bergen. Mit Schubkarren wurden diese dann zur Waage gebracht und zu unserer Überraschung wurde uns das ganze gesammelte Material gespendet.
In der Schmiede angekommen hatten wir alle erstmal Hunger. Wir bauten uns direkt vor dem Eingang aus Bierkisten einen Tisch und deckten in der Sonne ein leckeres, supertolles Buffet auf. Die Jugendlichen hatten am Tag zuvor gebacken und allerlei Leckereien dabei.
Nicht wenige Passanten der Fußgängerzone zogen bewundernd an unserem Arrangement vorbei.
Danach ging es an den kreativen Teil unseres Schaffens. Die Jugendlichen entwickelten mit Unterstützung von Ilona eine gemeinsame Skulptur, die sie schon sehr bald als den „Tod“ titulierten. Spielerisch und teilweise sehr tiefgründig wurde der Tod mit seinen Details immer weiterentwickelt. Er bekam leichte und lustige aber auch gruselige und schwere Aspekte. Es war sehr berührend mitzuerleben wie unbefangen und kreativ sich die Jugendlichen mit dem Thema auseinandersetzten und gemeinsam eine Skulptur erschaffen haben.

Der „Tod“ steht jetzt im Eingangsbereich von Trostreich und soll zukünftig eine Spendendose tragen. So haben es sich die Jugendlichen gewünscht. Im Anschluss gab es noch die Möglichkeit eigene Skulpturen zu entwickeln, die die Jugendlichen mit nach Hause nehmen konnten.
Jörg Ridderbusch stand uns als Schweißer und Flexer den ganzen Tag zur Verfügung und fügte die Teile nach Anweisung der Jugendlichen zusammen. Ilona unterstützte die Jugendlichen mit ihrer Erfahrung im Umgang mit dem Material und unterstützte den kreativen Prozess. Maria Keller als Ehrenamtliche aus dem Verein und ich konnten uns auf das Spiegeln des ganzen Prozesses konzentrieren.
Bis 17.00 Uhr waren alle unermüdlich am Schaffen und Kreieren. Hände und Gesichter schwarz vom Schrott aber fröhlich und stolz auf ihre Werke, konnten wir die Jugendlichen dann ihren Eltern wieder übergeben.
Ein toller Tag und ein großes Dankeschön an Maria für ihre Unterstützung. Unser Dank geht natürlich auch an Jörg Ridderbusch und Ilona Schuhmacher, für ihre Bereitschaft ihre Zeit und Ihr know how zur Verfügung zu stellen.

Text Martina Wulf, Leiterin des pädagogischen Teams im Verein TrostReich

„Oldenburger Verein hilft bei Trauer“

NWZ- online: Tonia Hysky

„Kommt Mama bald wieder?“

Trauer verarbeiten: Manche der Kinder malen oder spielen, Jugendliche sprechen gerne über den Verlust.

Bild: Hysky

Kinder trauern ganz anders als Jugendliche – und diese wiederum anders als Erwachsene. Der Verein „TrostReich“ hilft mit Trauerbegleitung. Gespräche, Rituale, Spiel und Spaß gehören ebenso dazu wie Tränen und die Wut im Bauch.

Plötzlich ist Mama nicht mehr da. Oder Opa kommt nicht mehr zu Besuch. Oder die beste Freundin aus der Schule sitzt im Klassenzimmer nicht mehr gegenüber. Wenn ein Mensch stirbt, bedeutet das Trauer, Schmerz, Verzweiflung, Wut – die Welt, wie sie bisher war, gerät aus den Fugen.

Dabei trauern Kinder und junge Menschen aber nicht gleichermaßen wie Erwachsene, weiß Hille Ballin vom Oldenburger Verein TrostReich: „Kinder und Jugendliche springen in die Trauer hinein und wieder heraus. Erwachsene durchschwimmen einen tiefen See.“

Die Räume des Vereins im Oldenburger Stadtteil Etzhorn sind hell und bunt. An der Wand im Flur hängt eine farbenfrohe Collage, an Zierästen kleine Zettel. „Mama“ steht darauf, oder „Du bleibst in meinem Herzen“. An der Decke des Gruppenraumes hängt ein schwerer Boxsack, auf dem Teppichboden liegen große Kissen.

Für Kinder hat der Tod nichts Endgültiges

Martina Wulf (Bild: Verein)

Kinder sprechen nicht unbedingt über ihre Trauer oder die Erfahrung, weiß Martina Wulf, seit Kurzem als Systematische Familientherapeutin, Sozialpädagogin und Trauerbegleiterin beim Verein angestellt. Vielmehr drücken sie ihre Trauer im Spielen, Toben, Malen, durch Rückzug oder auch durch Aggression aus.

Für Kinder hat der Tod noch nichts endgültiges. Sie glauben noch, der Tod betrifft sie nicht selbst. Sie sind neugierig, Berührungsängste haben sie oft keine. Für sie wache der Opa bald wieder auf, oder sie fragen, ob Mama bald wiederkommt, weiß Martina Wulf. „Zwischen zehn und 12 Jahren realisieren sie dann meist, was der Tod bedeutet“, sagt Wulf. Die Therapeutin rät Eltern, die Wahrheit zu sagen – was sich Erwachsene oft nicht trauen. Die Wahrheit müsste altersspezifisch angepasst sein, aber nicht beschönigend. Außerdem rät die Therapeutin, sich präventiv mit dem Thema Tod zu beschäftigen. Nicht erst dann, wenn der Ernstfall eingetreten ist.

Die Kinder kommen mit ihren Eltern oder Großeltern. Diese sitzen während der Gruppenstunden zusammen, sollen aber den Raum nicht verlassen. Die Kinder dürfen sich frei fühlen, aber wenn gewünscht kurz zu ihrer Bezugsperson gehen. „Die Kinder weinen selten“, sagt die Therapeutin. Dafür brauche es bei den Erwachsenen aber oft Taschentücher. Nicht nur für die Kinder ist TrostReich ein geschützter Raum. Auch die Erwachsen können sich hier austauschen.

Während Kindern das Sprechen nicht so wichtig ist, möchten es die Jugendlichen umso mehr. Bei ihnen arbeitet Martina Wulf mit Gesprächen, oder Ritualen. „Bei Jugendlichen ist oft Wut da“, sagt Wulf. Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen versuchen sie noch, die Situation unter Kontrolle zu halten – dabei sind sie selbst gerade im Umbruch, in der Pubertät. „Das zieht den Jugendlichen den Boden unter den Füßen weg.“ Unterdrückte Gefühle kämen dann als Aggression durch. Die jungen Menschen haben dann Angst, die Selbstbeherrschung zu verlieren. Um sich sicherer zu fühlen, dürfen sie zu den Treffen einen Freund oder Freundin mitbringen.

„Meine Mama ist jetzt im Himmel“

Den Mitgliedern des Vereins liegt am Herzen, dass jedes Kind und jeder Jugendliche seinen eigenen Trauerweg gehen kann. Gerade bei Kindern sei der Drang da, ihnen die Welt zu erklären, weiß Martina Wulf. Aber wenn das Kind sagt „Meine Mama ist jetzt im Himmel“, dann darf man es auch dabei belassen. Dass sie aber nicht wiederkommt, sollte man den Kindern dann auch sagen. Wichtig ist dem Verein aber auch, eine Traumatisierung zu erkennen – wenn es nicht mehr nur Trauer ist, sondern ein Trauma. Wenn das Kind möglicherweise ansehen musste, wie ein geliebter Mensch gestorben ist. In diesem Fall raten sie dann zu einer Therapie.

Oft seien die Eltern unsicher, ob sie ihre Kinder mit zur Beerdigung nehmen sollten. Hier solle man zumindest fragen, ob sie mitkommen möchten, sagt Martina Wulf. Und ihnen während der Zeremonie auch die Möglichkeit geben, mit einer vertrauten Person das Begräbnis verlassen zu können.

Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche:

Der Verein TrostReich hat sich im Juli 2017 gegründet, ist ein gemeinnütziger Verein und finanziert seine Arbeit ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Das Angebot ist für die Familien kostenfrei. Seit Kurzem beschäftigt der Verein als hauptamtliche Mitarbeiterin Martina Wulf, Systematische Familientherapeutin, Sozialpädagogin und Trauerbegleiterin.

Eine Jahresgruppe für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren, die ihren eigenen Trauerweg gehen möchten, beginnt wieder im September unter der Leitung von Martina Wulf. Ein Infoabend dazu findet am Montag, 19. August, ab 18 Uhr in den Gruppenräumen Am Patentbusch 6 in Oldenburg-Etzhorn statt.

Einen Kennenlerntag für die Kindergruppe gibt es am Samstag, 24. August, von 10 bis 11.30 Uhr, ebenfalls in den Gruppenräumen Am Patentbusch.

Text und Bilder: Tonia Hysky Redakteurin der NWZ Oldenburg