Das sind wir… Menschen im TrostReich

Eingeladen und gewünscht hatten wir uns den Besuch von Hubertus Meyer-Burckhardt….

An zwei Abenden las er im Theater Laboratorium aus seinem neuen Buch „Frauengeschichten“. Und, ja er kam zu uns ins TrostReich. Zusammen mit unserem Botschafter Thomas Kossendey konnte ihn der Vorstand begrüßen.

Nach seiner Lesung am 4. Dezember und einer, wie er erzählte, kalten Nacht, kam er am Morgen zu einer Kaffeestunde zu uns. Neben dem Vorstand hatte sich unser Botschafter, Thomas Kossendey, Zeit genommen und so waren wir in kleiner Runde zusammengekommen. Unsere Räume konnten wir zeigen und von unserer Arbeit im Verein berichten. Aber, und das wissen alle, die Hubertus Meyer-Burckhardt etwas kennen, er erzählt gerne, dazu noch interessant und sehr kurzweilig, für uns eine schon ganz besondere Stunde.

Bei seiner zweiten Lesung am Abend hat Hubertus Meyer-Burckhardt seine Idee umgesetzt und von uns berichtet. Zusätzlich legte er in jedes seiner Bücher, die von ihm im Anschluss signiert wurden, einen unserer Flyer. Danke für so viel Interesse und Unterstützung.

Über etwas ganz Besonderes möchten wir noch – durchaus im Zusammenhang mit HMB – berichten. TrostReich bekommt den Erlös vom Kreativwettbewerb der „Oldenburger Tüte“, der vom 01.12.2018 bis 31.01.2019 stattfindet und von „Oldenburgs gute Adressen“ gespendet wird (www.oldenburgs-gute-adressen.de)!

Herr Meyer-Burckhardt hat für uns schon eine Tüte bemalt und diese wird, zusammen mit denen von Künstlern gemalten, von Herrn Firmbach im nächsten Frühjahr versteigert werden.

Ein ganz herzliches Danke an Hubertus Meyer-Burckhardt, denn nur gemeinsam sind wir stark.

Text: Hille Ballin, Vorstand des Vereins

Trostreich ist Eins!

Unseren ersten Geburtstag haben wir am 24. November in Friedolins Spielparadies in Friedrichsfehn mit unseren Kindern und Jugendlichen, Angehörigen und Ehrenamtlichen gefeiert. Die Erwachsenen haben gemütlich gefrühstückt, während die Kinder das Toben, Springen und Klettern auf den  vielen Attraktionen in der Halle genossen haben. Neben Riesenrutsche, Wabbelberg und Trampolin konnte man Fußball, Kicker oder Billard spielen oder mit dem Go-Kart durch die Gegend brausen.

Es war für alle ein Riesenspaß – und zwischendurch fandendie Kinder auch Zeit für eine kleine Mahlzeit!…

Großer Zuspruch ermutigt Ehrenamtliche

Artikel aus der Nordwest-Zeitung vom 04.12.2018
Interview von Hans Begerow (Leitung Politik/Region NWZ) mit Roswitha Althoff, ehrenamtliche Mitarbeiterin und verantwortlich für Pressearbeit

„Der Oldenburger Verein besteht seit einem Jahr. Das Angebot zur Trauerbegleitung richtet sich auch an betroffene Kinder und Jugendliche aus der Region.

Roswitha Althoff, ehrenamtliche Mitarbeiterin und verantwortlich für Pressearbeit

Frage: Worin besteht die Aufgabe des Vereins Trostreich?

Althoff: Trostreich begleitet Kinder und Jugendliche in ihrem Trauerprozess, wenn sie eine nahestehende Person verloren haben. Das kann ein Eltern- oder Großelternteil sein, aber auch Schwester, Bruder oder ein Freund.

Frage: Wie muss sich das vorstellen? Und wie viele Kinder nehmen das wahr?

Althoff: Die Kinder besuchen uns 14-tägig nachmittags. Die Kinder sind im Alter zwischen drei und zwölf Jahren. Und es gibt drei Kindergruppen mit einer Kapazität von insgesamt 45 Kindern sowie eine Jugendgruppe für zehn Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Die Jugendlichen dürfen einen Freund oder eine Freundin mitbringen.

Frage: Wer betreut die Kinder?

Althoff: Die Jugendgruppe wird von einer Sozialpädagogin betreut, sie ist eine ausgebildete Trauerbegleiterin in diesem Bereich. Die Kindergruppen werden jeweils von einer pädagogischen Fachkraft geleitet und von Ehrenamtlichen unterstützt. Wir streben eine 2:1-Betreuung an, in manchen Fällen, zum Beispiel bei Entwicklungsverzögerungen der Kinder, gibt es auch eine 1:1-Betreuung.

Frage: Wie lange sind Sie schon tätig?

Althoff: Ich persönlich bin seit zwölf Jahren in diesem Bereich tätig, den Verein Trostreich – Oldenburger Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche e.V. gibt es seit einem Jahr. Wir haben in Oldenburg guten Zuspruch bekommen, auch von Firmen, die uns in dieser Zeit mit Sach- oder Geldspenden unterstützt haben, und das ist sehr erfreulich.

Frage: Und die Eltern?

Althoff: Die Kinder werden von einem Elternteil oder einer Person ihres Vertrauens ins Trostreich begleitet. Die Begleitpersonen treffen sich in einem separaten Raum zum gemeinsamen Austausch, während die Kinder „spielen“. Wir sind nicht therapeutisch tätig. Kinder, die erzählen wollen, wählen vielleicht ein Spiel. Kinder, die Wut haben, dürfen auch boxen oder kickern. Wir stellen keine Fragen an die Kinder und bewerten nicht, wir reflektieren: Erwähnt ein Kind das Fußballspiel mit seinem Vater, sagen wir: Du hast mit deinem Papa Fußball gespielt. Wir „erinnern“ die Kinder mit wiederholten Ritualen daran, warum sie da sind, und helfen ihnen, die verstorbene Person ins eigene Leben zu integrieren.

Frage: Gibt es Trostreich auch außerhalb von Oldenburg?

Althoff: Nein, aber wir bieten unsere Hilfe allen Eltern in der Region an. Sie nehmen gern die Fahrt nach Oldenburg auf sich, weil wir in Oldenburg die Räume haben, in denen wir den Kindern einen geschützten Rahmen geben können. Außerdem bieten wir auch unsere Beratung für Schulen an. Auch dort kann eine Zusammenarbeit sehr wichtig sein.“